| |
Technische Besonderheiten des 70-mm-Film-Verfahrens |
Read more at in70mm.com The 70mm Newsletter
|
Written by: Dipl.-Ing.
G. Haufler, KINO-TECHNIK Nr. 12/1959.
Text prepared from vintage papers by
Anders M. Olsson,
Lund, Sweden |
Date:
01.01.2018 |
Das alte Projektionsbild füllte nur einen Teil des
Gesichtsfeldes der Zuschauer aus und besaß daher eine Rahmenwirkung.
Darunter, die echte Breitbildwirkung kommt zustande, wenn die
Bildwand über das Gesichtsfeld der Zuschauer hinausgeht.
Als vor einigen Jahren die ersten Versuche mit 70 mm breiten Filmen
gemacht wurden, dachte man noch nicht daran, dieses Filmformat einmal in
größerem Umfang in normale Lichtspieltheater einzuführen. Das Ziel der
70-mm-Entwicklung war es zunächst, ein Wiedergabe-Verfahren zu schaffen,
das mit nur einem Projektor ähnliche Bildwirkungen erreichen konnte, wie
man sie bisher nur mit dem sehr aufwendigen Cinerama-Verfahren mit drei
gleichzeitig laufenden Bildwerfern erreicht hatte. Daß eine Bildqualität
und ein Raumgefühl, wie es Cinerama trotz mancher technischer
Unzulänglichkeiten und trotz des übermäßig hohen Aufwands bringt, mit
dem 35 mm breiten Normalfilmformat nicht zu erreichen war, lag auf der
Hand.
Wo die Grenze des 35-mm-Films liegt, hat zum erstenmal mehr als deutlich
die CinemaScope-Entwicklung gezeigt. Auch CinemaScope projiziert ein
breites Panorama-Bild. Dieses CinemaScope-Bild kann man auch auf stark
gekrümmte Bildwände vorführen und versuchen, die Zuschauer durch große
Bildabmessungen und durch geringen Abstand von der Wand in das
Filmgeschehen mit einzubeziehen. Bei dieser Praxis stören aber Filmkorn,
mangelhafte Bildschärfe und sonstige Bildfehler, die durch die übermäßig
starke Vergrößerung entstehen, so sehr, daß man nicht mehr von einer
qualitativ einwandfreien Bildwiedergabe sprechen kann. Mit CinemaScope
kommt man also bestenfalls zu ausgedehnten Panorama-Bildern guter
Qualität, wenn man darauf sieht, daß die Zuschauer einen Abstand von der
Bildwand einhalten, der mindestens drei Viertel der Bildbreite beträgt.
Der Winkel, den die Bildwand dabei im Gesichtsfeld der Zuschauer
einnimmt, ist aber naturgemäß klein, und deshalb lassen sich bei dieser
Technik eben keine Bildwirkungen erzielen, wie sie Cinerama erstmalig
mit überraschendem Erfolg gezeigt hat.
Der breite 70-mm-Film hat eine drei- bis viermal größere nutzbare Fläche
als das 35-mm-Filmformat. Man kann diesen Film also auf eine drei- bis
viermal größere Bildwand projizieren. Das ist dort interessant, wo der
Bildgröße von der Wärme-Belastbarkeit des Films oder der Lichtleistung
der Spiegellampe her eine Grenze gesetzt ist, also besonders bei den
großen Drive-in-Kinos oder bei anderen großen Sonderprojektionen. Der
entscheidende Vorzug des 70-mm-Films liegt aber darin, daß mit dem
breiten Format bei etwa gleicher Bildbreite wie bisher im normalen
Filmtheater die Zuschauer viel näher an die Bildwand herangesetzt werden
können und dabei von jedem Zuschauerplatz im Theater ein großes Bild in
hervorragender Qualität eingesehen werden kann.
|
More in 70mm reading:
Planung und Einrichtung von
Breitfilmtheatern
in70mm.com auf Deutsch
Internet link: |
70-mm-Kopie im Vergleich zu einer 35-mm-CinemaScope-Kopie.
Beim 35-mm-Format ist ein großes Bild bei gleichzeitig guter
Bildqualität nur von wenigen Zuschauerreihen in der Mitte des Theaters
wahrzunehmen. Für die vorderen Zuschauerreihen ist die Bildqualität
schlecht, für die hinteren Zuschauerreihen die Bildgröße zu klein.
Dieser enge Bereich läßt sich mit dem 70-mm-Film also sprengen.
Nachdem sich bei den ersten 70-mm-Filmen gezeigt hat, daß mit diesem
Format eine überraschende Steigerung der Bildqualität für alle
Zuschauersitze, eine Projektion wirklich raumgreifender Panorama-Bilder
und für die Zuschauer ein echtes Raumgefühl zu erreichen sind, haben
sich fast alle namhaften großen Produktionen mit der Herstellung von
70-mm-Filmen befaßt. So steht man heute vor der Tatsache, daß der
70-mm-Film kein Sonderverfahren für nur wenige eigens dafür
eingerichtete Theater ist, sondern, unterstützt durch ein breites
Verleihangebot, sich über kurz oder lang in jeder größeren Stadt
wenigstens in einem Theater einführen wird.
|
|
Forderungen an den Bildwerfer
|
|
Die Maße des 70mm breiten Todd-AO-Films.
Für ein Sonderverfahren, wie Cinerama oder Cinemiracle, kann man sich
darauf beschränken, einige Spezialprojektoren anzufertigen und an
diejenigen Theater zu verleihen, welche die entsprechenden Filme spielen
wollen. Für Filmtheater aber, die neben normalen Filmprogrammen
70-mm-Filme spielen, ja oft in einer Vorstellung 70- und 35-mm-Filme
unmittelbar hintereinander zeigen, ist ein neuer Projektortyp notwendig,
der sich inzwischen in vielen Dutzend Theatern eingeführt und bewährt
hat: der Universalprojektor.
Ein Universalprojektor ist ein Bildwerfer, der für mehrere Formate
eingerichtet ist. Man kann auf ihm sowohl 35-mm-Filme nach den
verschiedenen Filmverfahren, wie Normalbild-Wiedergabe, Breitbild,
Superscope und CinemaScope zeigen, als auch 70-mm-Filme vorführen. Für
die Wiedergabe sämtlicher Bildbreiten und Verfahren braucht man also wie
bisher nur zwei Projektoren. Sie müssen ganz bestimmte technische
Anforderungen erfüllen:
1. Größere Widerstandsfähigkeit und Verschleißfestigkeit des Getriebes
wegen des hohen Schaltschritts von fünf statt vier Perforationslöchern
und der höheren Laufgeschwindigkeit von 30 B/s. Der höhere Schaltschritt
und diese hohe Laufgeschwindigkeit ergeben zusammen fast eine
Verdoppelung der Beschleunigung des Films gegenüber der normalen
Filmvorführung.
2. Rasche Umstellmöglichkeit des Filmwegs und des Antriebs beim Übergang
von 35- auf 70-mm-Film.
3. Hoher Lichtwirkungsgrad bei allen Formaten, also Anpassung des
optischen Systems an die Bildfenstergrößen.
|
|
Bildqualität und Filmabmessungen
|
|
Von oben: Schnitt durch das T-Kiptagon f = 100 bis 150 mm.
P-Kiptagon f = 50 bis 95 mm, bestehend aus Grundobjektiv,
Weitwinkelvorsatz und Vorsatz für Brennweiteneinstellung.
Der 35-mm-Film hat eine nutzbare Fläche von etwa 320 qmm für die normale
Bildwiedergabe und von etwa 380 qmm für die Wiedergabe von
CinemaScope-Filmen. 70-mm-Filme erreichen dagegen eine Bildfläche von
fast 1100 qmm. Die Bildaufzeichnung ist unverzerrt. Man gewinnt damit
gegenüber der komprimierten Kopie an Bildqualität unabhängig von der
größeren Bildfläche.
Das Bildformat der 70-mm-Filme hat etwa das Seitenverhältnis 1:2,15, ist
also etwas schmaler als das CinemaScope-Bild. Das ausgedehnte
rechteckige Bildformat auf dem Film hat aber andererseits wieder den
Nachteil, daß die Ausnutzung der Lichtquelle nicht so gut ist wie bei
einem größeren Bildformat gleicher Fläche, aber mit einem kleineren
Seitenverhältnis. Trotzdem ist in der Praxis die Lichtausbeute bei den
70-mm-Kopien etwa gleich groß wie bei der 35-mm-CinemaScope-Kopie, weil
durch das größere Format und den dadurch bedingten größeren
Objektivdurchmesser ein günstiger Wirkungsgrad erreicht wird.
Der 70-mm-Film besitzt eine normale Perforation mit fünf
Perforationsöffnungen pro Bildhöhe. Die Tonaufzeichnung erfolgt auf
sechs Magnetspuren, von denen sich je zwei außerhalb und je eine
innerhalb der Perforation befinden. Die beiden Tonspuren außerhalb der
Perforation sind aus Herstellungsgründen auf nur je einem breiten
Magnetitstreifen untergebracht.
|
|
Bildgeschwindigkeit
|
|
Vergleich der günstigsten
Projektionsbildbreiten der wichtigsten modernen Filmverfahren
Die ersten 70 mm breiten Todd-AO-Filme wurden mit 30 B/s aufgenommen.
Man hat die Bildzahl von 24 auf 30 mit Rücksicht auf die Tatsache
erhöht, daß das Auge an der Peripherie mehr empfindlich gegen Flimmern
ist als in der Mitte des Gesichtsfeldes. Bei ausgedehnten breiten
Bildbändern glaubte man deshalb, mit der normalen Bildzahl von 24 pro
Sekunde und der Zweiflügelblende nicht mehr auszukommen. Die Praxis hat
aber gezeigt, daß bei normaler Bildwandausleuchtung keine Gefahr für ein
Flimmern am Bildrand besteht. Deshalb wurden die folgenden 70-mm-Filme
wieder mit 24 B/s gedreht. Trotzdem muß - mit Rücksicht auf die ersten
Filme - der Projektor auf beide Bildgeschwindigkeiten einstellbar sein.
|
|
Die Projektionsobjektive
|
|
Größenvergleich eines normalen Projektionsobjektives und einer
70-mm-Optik. Beide Brennweiten 65 mm.
Todd-AO ist eine unverzerrte Projektion. Wie beim Normalfilm und dem
einfachen Breitbild wird der Film linear vergrößert auf der Bildwand
abgebildet. Da sich in den meisten Filmtheatern die Bildbreite bei 70 mm
nicht wesentlich von derjenigen der CinemaScope-Filme unterscheiden wird
- man erreicht günstige Voraussetzungen, wenn das 70-mm-Bild auf eine 20
bis 30% größere Bildbreite projiziert wird als der CinemaScope-Film -,
sind die Objektivbrennweiten bei der 70-mm-Bildwiedergabe etwa dieselben
wie bei CinemaScope. Der zweifache Dehnungsfaktor bei der
anamorphotischen Bildwiedergabe wird durch das mehr als doppelt so
breite Filmbild bei 70-mm-Film ausgeglichen. Um in Theatern
verschiedener Größe und Baulänge 70-mm-Filme wiedergeben zu können, wird
man also vorwiegend Objektivbrennweiten im Bereich von f = 80 bis 120 mm
benötigen.
Die normalen Projektionsobjektive lassen sich für 70-mm-Film nicht
verwenden. Sie zeichnen nur ein Filmbildchen von etwa 20 mm Breite
scharf aus. Von ISCO, Göttingen, wurde deshalb ein neuer Objektivtyp,
das T-Kiptagon, entwickelt. Dieses System wird in zwei Ausführungen
hergestellt:
Type 1: T-Kiptagon, Brennweite f = 100 bis 150 mm. Für diese längeren
Brennweiten ist das Objektiv ein einfacher Sechslinser vom Gauss-Typ mit
der Lichtstärke 1:2.
Type 2: T-Kiptagon, Brennweite f = 50 bis 95 mm. Für diese kürzeren
Brennweiten führt ein einfacher Gauss-Typ zu kleinen Linsendurchmessern
und damit kleinen Lichteintrittsöffnungen. Es würde zu große
Schwierigkeiten machen, den breiten Lichtkegel, der das
70-mm-Bildfenster durchsetzt, in diese kleine Objektiveintrittsöffnung
hineinzuverlegen. Deshalb sind die Objektive der kurzen Brennweiten f =
50 bis f = 95 mm sogenannte Objektivkombinationen. Sie bestehen aus drei
Teilen, nämlich einem Grundobjektiv langer Brennweite, einem
Weitwinkelvorsatz und einem Vorsatzglied, das die Brennweite in kleinen
Grenzen zu variieren erlaubt.
Das Grundobjektiv langer Brennweite ist wieder ein sechslinsiger
Gauss-Typ, der Weitwinkelvorsatz ein zweigliedriger, vierlinsiger
Verkleinerungsvorsatz mit dem Faktor 2. Er halbiert also die Brennweite
des Grundobjektivs. Das dritte Glied, die variable Vorsatzlinse, wird
verwendet, damit die Kombination Grundobjektiv und Weitwinkelvorsatz
nicht in zu vielen Brennweiten-Abstufungen hergestellt werden muß.
Der Vorsatz regelt die Brennweite um etwa 20%. Man kann also mit einem
solchen Objektiv zum Beispiel die Brennweite 80 bis 95 mm durchfahren.
Diese Objektivkombination hat den großen Vorteil, daß die
Lichteintrittsöffnung groß ist und damit auch bei kurzen Brennweiten
eine ausgezeichnete Lichtausnutzung und Gleichmäßigkeit der
Bildausleuchtung erreicht wird.
|
|
Welche Theater eignen sich für 70-mm-Filme?
|
|
Keineswegs sind es nur die großen Häuser, in denen der 70-mm-Film voll
zur Wirkung kommt. Im Gegenteil, die kleineren Lichtspieltheater sind
aus baulichen Gründen oft noch besser geeignet. Es kommt bei der
70-mm-Filmwiedergabe nicht auf die absoluten Abmessungen der Bildwand
an. Viel wichtiger ist das Verhältnis von Bildwandgröße zur Saallänge,
das allein den Bildwinkel, den der Zuschauer wahrnimmt, bestimmt.
Deshalb sind für den 70-mm-Film günstig:
Theater, deren Bildwandbreite mindestens die Hälfte der Saallänge,
möglichst aber drei Fünftel davon beträgt.
Theater, die keine allzugroße Schrägprojektion besitzen und über eine
genügend große Bühnenhöhe verfügen, um das 70-mm-Format unterzubringen.
|
|
Bildgröße und Bildwandkrümmung
|
|
35- und 70-mm-Filme in einem Theater vorgeführt, sollten sich zumindest
durch die Größe des Projektionsbildes unterscheiden. Bild 15 zeigt, um
welchen Betrag der 70-mm-Film größer projiziert werden sollte als der
35-mm-CinemaScope-Film. Bei diesem Größenunterschied hat man auch für
alle 35-mm-Film-Verfahren noch eine brauchbare Bildqualität. In der
Praxis geht man aber vielfach dazu über, 35-mm-CinemaScope- und
Todd-AO-Bild gleich groß zu machen, weil die örtlichen Verhältnisse im
Theater eine noch stärkere Ausdehnung des 70-mm-Bildes nicht zulassen.
Es ist ganz klar, daß dabei zwar eine erstklassige Bildqualität bei der
70-mm-Projektion gewährleistet ist, die 35-mm-Filme aber, besonders von
den vorderen Zuschauerreihen aus, nicht die beste Qualität aufweisen.
Das ist ein Nachteil und technisch eigentlich nicht zu vertreten.
Die Wirkung eines großen 70-mm-Bildes ist nicht zuletzt auf die starke
Krümmung der Bildwand zurückzuführen. Die Krümmung ist wesentlich größer
als bei CinemaScope-Vorführungen. Es wurde deshalb schon vorgeschlagen,
für 70-mm- und 35-mm-Verfahren verschiedene Bildwandkrümmungen
einzurichten, und zwar durch Bildwandgestelle, deren Krümmungsradius
verändert werden kann. Das führt allerdings zu teuren Konstruktionen und
erlaubt es nicht, unmittelbar von 35- auf 70-mm-Film zu überblenden. Es
ist also immer eine Pause notwendig.
Die meisten Filmtheater, die jetzt mit 70-mm-Maschinen eingerichtet
werden, sind deshalb dazu übergegangen, eine feste Bildwandkrümmung
einzurichten, auf die alle Filmverfahren und -formate gespielt werden.
Wenn diese Krümmung auch für den 35-mm-Film etwas zu groß und
unmotiviert erscheint, hat sie doch keine technischen Nachteile. Die
verschiedene Schärfe der Objektive überbrückt im allgemeinen den
Krümmungsradius. Wo das nicht der Fall ist, kann man durch Verändern des
Luftabstandes des vorderen und hinteren Gliedes bei sechslinsigen
Projektionsobjektiven vom Gauss-Typ einen Ausgleich herbeiführen.
|
|
Bildbreite |
Durchbiegung |
10 m |
1,8 m bis 2,5 m |
12 m |
2,3 m bis 3,0 m |
13 m |
2,5 m bis 3,5 m |
14 m |
2,8 m bis 3,8 m |
15 m |
3,0 m bis 4,2 m |
16 m |
3,4 m bis 4,5 m |
17 m |
3,6 m bis 4,8 m |
18 m |
3,8 m bis 5,0 m |
20 m |
4,0 m bis 5,5 m |
|
|
|
|
Der Universalprojektor Bauer U2
|
|
Das gekapselte Projektorwerk des Bauer U2-Projektors.
Für die Wiedergabe von 35- und 70-mm-Filmen wurden von mehreren Firmen
Universalprojektoren entwickelt. Zu ihnen zählt auch die Bauer
U2-Maschine, die vor etwa einem Jahr auf den Markt kam. Ihre
wesentlichsten Konstruktionsmerkmale sind im folgenden kurz beschrieben.
Projektorwerk: Robustes, leise laufendes Gerät mit
Malteserkreuzschaltung. Das vierteilige Malteserkreuz hat tangentialen
Ein- und Auslauf. Das Werk hat zentrale Bildverstellung, Kegelblende und
ist für Lampen-Aperturen bis 1:1,5 gebaut.
Filmführung: Gekrümmte Filmbahn für 35- und 70-mm-Filme, leicht
auswechselbar. Filmandruck an die gekrümmte Bahn durch Stahlband mit
Teflonauflage. Die Teflonauflage hat eine besonders hohe Gleitfähigkeit
und erübrigt den Einsatz von Samt bei neuen Kopien. Die Zahnrollen, also
Vorwickelrolle und Nachwickelrolle, werden in getrennter Ausführung für
35- und 70-mm-Film hergestellt. Dadurch ergibt sich eine längere
Lebensdauer der 70-mm-Rolle, die von der Spieldauer der 35-mm-Filme
unabhängig ist. Die Andruckrollen sind kombiniert für 35- und
70-mm-Filme eingerichtet. Eine Drehung am Andruckrollenhalter stellt die
gewünschte Andruckrolle auf die vorgesehene Filmbreite ein.
Filmaufwicklung: Das hohe Gewicht der großen Filmspulen für 70 mm
erfordert eine motorische Filmaufwicklung. Ein eigener Antriebsmotor
treibt über eine lastabhängige Aufwickelfriktion die untere Spule an.
Sie sichert vom ersten bis zum letzten Meter Film einen gleichbleibenden
Filmzug und eine denkbar gute Filmschonung. Die Filmtrommeln fassen 1300
m Film. Die Rolle selbst ist durch einen Rollenkanal abgeschlossen, der
Gewähr bietet, daß der Film, auch wenn er eventuell gewisse Verwölbungen
aufweist, im Kanal nicht zerkratzt werden kann. Die richtige Lage der
verschiedenen Spulen für 35- und 70-mm-Filme wird durch verstellbare
Anschläge in der Trommel hergestellt.
|
|
Auswechselbare Zahn- und Umlenkrollen für 35-mm-Film
Bei der Umstellung von 35 auf 70 mm müssen ausgetauscht werden:
1. Das Projektionsobjektiv. Da die verschiedenen Objektive vorjustiert
in entsprechenden Fassungen aufbewahrt werden, ist eine Scharfstellung
mit Licht nach dem Objektivwechsel nicht notwendig.
2. Die Zahnrollen. Alle Zahnrollen werden durch eine einzige Schraube an
der Stirnseite der Rollenachse mit der Achse verklemmt. Nach Lösen
dieser Schraube (sie braucht nicht abgenommen zu werden) läßt sich die
Rolle abziehen und gegen die Zahnrolle des anderen Formats austauschen.
Von diesem Austausch werden betroffen: die Vorwickelrolle, die
Nachwickelrolle, die Schaltrolle, die getriebene Zahnrolle des
Magnettongeräts und eine Umlenkrolle. Um Verwechslungen auszuschließen,
sind alle 35-mm-Rollen mit gelber Farbe gekennzeichnet. Die Einstellung
der Andruckrollen weist dieselbe Farbkennzeichnung auf.
3. Filmbahn und Filmbahn-Gegenstück. Die Filmbahn ist nur an zwei
Scharnierbolzen eingehängt. Sie wird einfach nach oben abgezogen und
durch die Filmbahn des anderen Formats ersetzt.
|
|
Aufwickelfriktion mit eigenem Motor.
Das Gegenstück mit dem Bildfensterschieber läuft in zwei Führungsbolzen
und ist mit zwei Randelschrauben festgespannt. Es läßt sich ebenso rasch
und leicht austauschen.
4. Werkdrehzahl. Der Synchronmotor des U2-Projektors treibt das Werk
über ein innenverzahntes Getriebe an. Das Zahnradgetriebe läßt sich mit
einem Handgriff umstellen, so daß das Projektorwerk den Film entweder
mit 24 oder mit 30 Bildern durchzieht.
5. Tongerät. Eine Umstellung des Magnettongerätes von Vier- auf
Sechskanal-Tonwiedergabe (35/70-mm-Film) erübrigt sich. Das Tongerät enthält
zwei getrennte Tonköpfe für den 35-mm-Vierkanal- und den
70-mm-Sechskanal-Film. Automatisch wird beim Einlegen des Filmes durch
Anlegen der Andruckrolle eine Umschalteinrichtung betätigt, die die
Tonanlage dem Filmverfahren anpaßt.
|
|
Filmbahn und Filmbahn-Gegenstück für 35-mm-Film
|
|
Das umschaltbare Zwischengetriebe für die
Bildgeschwindigkeiten von 24 und 30 B/s. |
|
Magnettongerät mit
automatischer Umschaltung von 4- auf 6-kanalige Wiedergabe. |
|
Antriebsmotor des Bauer U2 mit den Handgriffen für die
Bildfrequenz-Umschaltung. |
|
Bildfensterschieber mit
unterschiedlichen Bildfenstern für Breit- und Normalbild, CinemaScope
und Todd AO. |
|
|
|
Go: back - top - back issues - news index Updated
28-07-24 |
|
|