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7OMM allerdings ein verdammt guter Grund
Schauburg's 12. Todd-AO 70mm festival,
Karlsruhe, Germany
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Written
by: Thomas
Hauerslev |
Date:
30.09.2016 |
Herbert
Born & Thomas Hauerslev
Niemand
reist ohne guten Grund nach Karlsruhe. Für die Leser dieser
Festivalbroschüre sind 7OMM allerdings ein verdammt guter Grund. Um dem
Slogan aus „The Hateful Eight“ von Quentin Tarantino gerecht zu
werden, habe ich sie für das 12. Todd-AO-Festival etwas überarbeitet.
Natürlich gibt es eine ganze Reihe guter Gründe, um die schöne Stadt
Karlsruhe zu besuchen, für uns Festivalbesucher ist jedoch nichts so
wichtig wie 7OMM - außer vielleicht ein Bier oder auch zwei in der Pause
zwischen zwei Filmen!
Wir schreiben inzwischen das Jahr 2016 und seit der Premiere von Mike
Todds „In 80 Tagen um die Welt“ in New York sind 60 Jahre
vergangen. Ein wahrer Globetrotter-Film und Vorreiter für alle
nachfolgenden 7OMM-Monumentalfilme. Großformatige Bilder, eine gute
Story und 6-Spur-Sound. Anfang der 1970er Jahre ging dieses Format
jedoch in „Frührente“ und verschwand für einige Jahre in der Versenkung.
Ray Dolby entwickelte 1965 ein System zur Rauschunterdrückung. Sein
Verfahren erfreute sich in der Musikindustrie großer Beliebtheit und kam
ab Mitte der 1970er Jahre auch beim Film zum Einsatz. Eine der ersten
Produktionen mit dem Dolby-System war ein kleiner Film mit dem
Titel „Star Wars“. Wichtige Vorführungen des neuen Films wurden
in 7OMM gezeigt. Bei dieser „folgenreichen“ Premiere im Jahr 1977
handelte es sich um eine völlig neue Art von Film, den das Publikum noch
nie zuvor gesehen oder gehört hatte. „In 7OMM Dolby Stereo“ wurde die
neue Schlagzeile, die Kinobesitzer gerne auf Anzeigetafeln und Plakaten
und in Zeitungsanzeigen verwendeten. Das Publikum kam in Scharen und
wollte lieber 7OMM-Filme sehen als die normalen Vorführungen in
einfachem 35MM-Mono. In den darauffolgenden 15 Jahren kamen mehr als 250
Filme in diesem Format heraus und die Klangqualität überstieg alles, was
das Publikum je gehört hatte. Manche behaupten sogar, dass die analoge
Klangtreue des Dolby-Sounds alle heute verfügbaren digitalen Formate
übertreffe. Dank ihrer herausragenden Klangqualität lösten Filme in
Dolby Stereo ihre Mono-Vorgänger ab. Etwas fehlte allerdings:
großformatige Aufnahmen. Bei den meisten Dolby-Filmen handelte es sich
um Vergrößerungen von 35 mm. Was diese Filme an Klangqualität aufwiesen,
fehlte ihnen an SCHÄRFE. Nur eine Handvoll Filme wurden tatsächlich in
65 mm gedreht. „Hamlet“ war 1996 der letzte, bis zum Jahr 2015.
Mehr dazu gleich. Auf dem 12. Todd-AO-Festival werden acht Filme aus den
80er und 90er Jahren präsentiert, die auf 7OMM-Dolby Stereo
vergrößert wurden. Wir laden Sie ein, sich selbst ein Urteil über den
Klang von Dolby Stereo zu bilden.
Einer der umstrittensten 7OMM-Filme, der je in Europa herausgebracht
wurde, ist zweifelsohne „The Hateful Eight“. Manche halten
Tarantinos Filme für Meisterwerke, anderen sind sie zu brutal. „H8“
hat die Gemeinschaft der 7OMM-Fans in jedem Fall gespalten. Ist er gut,
schlecht oder zu brutal? Handelt es sich um einen Cartoon, eine Komödie
oder einen Western? Die Handlung ist ziemlich verworren und manche
glauben sogar, dass der Film Qualitäten habe, die man erst Jahre später
„begreifen“ werde. Doch das ist die Wirkung von Kunst - Menschen dazu
anzuregen, sich eine Meinung zu bilden. Niemand geringeres als Ennio
Morricone schrieb die bewegende Symphonie für den Film und wurde dafür
mit einem OSCAR ausgezeichnet. Eines ist sicher: das ist
zeitgenössischer 7OMM-Film der Extraklasse. Es ist eine Freude, die
unzähligen Details in dem beeindruckenden 2,79:1 Format zu entdecken,
und ich rate Ihnen, den Film mehrmals anzuschauen. Wir sind stolz, ihn
noch einmal in seiner ganzen Pracht in Ultra Panavision 70 auf der
gekrümmten Leinwand präsentieren zu können, ganz nach den Vorstellungen
des Regisseurs. Sehen Sie den Film ein weiteres oder auch zum ersten
Mal. Am anderen Ende des Spektrums zeigen wir
einen aktuellen Super-Hero-Film auf der gekrümmten Leinwand. Während
„H8“ ein Filmepos ganz im Sinne von „In 80 Tagen“ darstellt,
ist „Batman v Superman: Dawn of Justice“ ein unkomplizierter und
lauter, reiner Actionfilm, der bei seiner Premiere das Publikum ebenso
gespalten hat. Er gehört zu den teuersten Filmen aller Zeiten, und doch
empfanden ihn die meisten Zuschauer und Kritiker als zu lang und
schleppend. Es wird sich aber auf jeden Fall lohnen, ihn anzusehen.
Vielleicht erlangt er im Laufe der Jahre den Status eines großen,
schlechten Films - ein Genre, das viele 7OMM-Fans so lieben. Ob
schleppend oder zu lang - egal, er wird in 7OMM gezeigt und das
ist schließlich das EINZIGE, worauf es an diesem Wochenende
ankommt. Besonderer Dank geht an Warner Brothers Europe für die
großartige Unterstützung hinsichtlich der 7OMM-Kopie.
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Das
12. Todd-AO-Festival ist eine Achterbahnfahrt in siebzig Millimetern um
die Welt, und dies ein ganzes Wochenende lang. Von Breitbild-Abenteuern
im afrikanischen Dschungel bis zum ersten Weltraumabenteuer der
Menschheit in der Erdumlaufbahn vor dem Hintergrund des Kalten Krieges.
Vom unentschiedenen Kampf der Superhelden in Gotham bis zur japanischen
Invasion in China im Jahr 1941. Eine fleischfressende Pflanze, ein
sadistischer Zahnarzt, ein masochistischer Patient - erwarten Sie das
Unerwartete in einem Musical. Oder was ist mit Flattop, Big Boy Caprice
und Mumbles? Welch fantastische Namen - aber können sie auch alle singen
und tanzen?!? Vielleicht macht Sie in diesem Genre ja das Bolschoi-Ballet
glücklich? Wir nehmen Sie mit auf eine Reise von der ruhigen und
malerischen, wenn auch dramatischen englischen Landschaft in die dunklen,
kalten und nassen Tiefen des Atlantiks in Zeiten des Kalten Krieges -
„nur ein einziges Ping“. Zwei Abenteuer auf verschiedenen Ebenen,
die Sie in Atem halten werden, und beide - natürlich - in deutscher
Sprache.
Seit „In 80 Tagen“ sind 60 Jahre vergangen und 7OMM ist immer
noch NICHT in Rente. Ein Beweis dafür ist das 12. Todd-AO-Festival. 7OMM
wird zelebriert, wie es sein sollte. Echter Film, vorgeführt in echter
Handarbeit. Scharfe Bilder auf der großen gekrümmten Leinwand mit sich
öffnenden Vorhängen vor dem Start. Ein großartiger, wummernder
Soundtrack, eine Ouvertüre, eine Pause, ein Gong und ein handgemaltes
Plakat an der Fassade mit einem Rahmen aus Lauflichtern. Wenn das nicht
Ihre Sinne beflügelt, dann weiß ich es auch nicht. Ich begrüße Sie alle
im Namen von Herbert Born und seinem Team zu einer Reihe fantastischer
7OMM-Events und echter deutscher Gastfreundlichkeit. Ich hoffe, Sie
werden alles genießen. Bitte schön.
Willkommen. Bienvenue. Welcome. Velkommen. Välkomna. Vítejte. Welkom.
Benvenuto. Youkoso. Bienvenida.
Thomas Hauerslev
„Der Panorama-Papst“
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Updated
28-07-24 |
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