“Almost like a real web site”
 

IN7OMM.COM
Search | Contact
News | e-News
Rumour Mill | Stories
Foreign Language
Auf Deutsch

WHAT'S ON IN 7OMM?

7OMM FESTIVAL
Karlsruhe | Gentofte
Krnov | Varnsdorf
Banská Bystrica
Oslo | Bradford

TODD-AO PROCESS
Films | Premiere
People | Equipment
Library | Cinemas
Distortion Correcting
DP70 / AAII Projector
 

VISION, SCOPE & RAMA
1926 Natural Vision
1929 Grandeur
1930 Magnifilm
1930 Realife
1930 Vitascope
1952 Cinerama
1953 CinemaScope
1953 Panavison
1954 VistaVision
1955 Todd-AO
1955 Circle Vision 360
1956 CinemaScope 55
1957 Ultra Panavision 70
1958 Cinemiracle
1958 Kinopanorama
1959 Super Panavision 70
1959 Super Technirama 70
1960 Smell-O-Vision
1961 Sovscope 70
1962
Cinerama 360
1962 MCS-70
1963 70mm Blow Up
1963 Circarama
1963 Circlorama
1966 Dimension 150
1966
Stereo-70
1967 DEFA 70
1967 Pik-A-Movie
1970 IMAX / Omnimax
1974 Cinema 180
1974 SENSURROUND
1976 Dolby Stereo
1984 Showscan
1984 Swissorama
1986 iWERKS
1989 ARRI 765
1990 CDS
1994 DTS / Datasat
2001 Super Dimension 70
2018 Magellan 65

Various Large format | 70mm to 3-strip | 3-strip to 70mm | Specialty Large Format | Special Effects in 65mm | ARC-120 | Early Large Format
7OMM Premiere in Chronological Order

7OMM ON EARTH

Australia | Brazil | Canada | China | Denmark | England | France | Germany | Holland | India | Iran | Israel | Ireland | Mexico | Norway | Poland |  Russia | Spain | Sweden | Turkey | USA |

LIBRARY
7OMM Projectors
People | Eulogy
65mm/70mm Workshop
The 7OMM Newsletter
Back issue | PDF
Academy of the WSW

7OMM NEWS
• 2026 | 2025 | 2024
2023 | 2022 | 2021
2020 | 2019 | 2018
2017 | 2016 | 2015
2014 | 2013 | 2012
2011 | 2010 | 2009
2008 | 2007 | 2006
2005 | 2004 | 2003
2002 | 2001 | 2000
1999 | 1998 | 1997
1996 | 1995 | 1994
 

in70mm.com Mission:
• To record the history of the large format movies and the 70mm cinemas as remembered by the people who worked with the films. Both during making and during running the films in projection rooms and as the audience, looking at the curved screen.
in70mm.com, a unique internet based magazine, with articles about 70mm cinemas, 70mm people, 70mm films, 70mm sound, 70mm film credits, 70mm history and 70mm technology. Readers and fans of 70mm are always welcome to contribute.

Disclaimer | Updates
Support us | Staff
Testimonials
Table of Content
 

 
 
Extracts and longer parts of in70mm.com may be reprinted with the written permission from the editor.
Copyright © 1800 - 2070. All rights reserved.

Visit biografmuseet.dk about Danish cinemas

 

Paul Thomas Andersons "The Master" - Die Deutschland-Premiere in Panavision Super 70
Artikel der Fachzeitschrift "Cine 8-16" #24, Dezember 2012

Read more at
in70mm.com
The 70mm Newsletter
VonClemens Scherer. Bild von: Thomas HauerslevDate: 15.02.2013
Die ernsthafte Beschäftigung mit dem 70mm-Kinoformat und den technischen Herausforderungen, um entsprechende Kopien in der bestmöglichen Qualität präsentieren zu können hatte der Schauburg in Karlsruhe ein besonderes Ereignis beschert. Für eine Präsentation im Rahmen ihres 8. TODD-AO Festivals erhielt sie kurzfristig und überraschend eine 70mm Kopie des neuen Films von Paul Thomas Anderson. Auf diese Deutschlandpremiere von "The Master" konnte man sehr gespannt sein. Die letzten Male als die Produktion eines narrativen Spielfilms auf eine 65mm-Aufnahmetechnik setzte, war 1992 für "Far and Away" (In einem fernen Land) und 1996 für Kenneth Branaghs "Hamlet" gewesen. Dies war inzwischen schon so lange her, dass wirklich niemand mehr damit rechnete, nochmals einen neuen Film mit 65mm Bildwirkung in 70mm präsentiert zu bekommen.

Vorab konnte man erfahren, dass Anderson ursprünglich erwog "The Master" in VistaVision zu drehen, ein cleveres Kameraformat, welches darauf zielt, Filme bis zu einem Seitenverhältnis von 1,85:1 in einer Auflösung vergleichbar mit 65mm zu fotografieren, allerdings unter Verwendung des üblichen 35mm Filmstocks. Wie gut dies schon früher gelang zeigt unter anderem der auf 70mm restaurierte Hitchcock Klassiker "Vertigo". Anderson lobte speziell die kräftigen Farben und Texturen und eine satte Üppigkeit - was besonders bei "Vertigo" regelrecht ins Auge springt.
 
More in 70mm reading:

Paul Thomas Anderson's "The Master" - Germany-Premiere in Panavision Super 70

"The Master" goes to Karlsruhe for 70mm Festival

Photography of "The Master" in 65mm

"The Master" goes to Denmark in 70mm

Internet link:


Cine 8-16

Schauburg.de

The Master

 
Allerdings stellte sich heraus, dass betriebsbereite VistaVision-Kameras nicht zur Verfügung standen und so begann Anderson alternative Versuche mit einer 65mm-Kamera. Die Ergebnisse gefielen so gut, dass er seine Produzenten überzeugen konnte den Film in Panavision Super 70 drehen zu lassen.

Am 7. Oktober konnten nun die anwesenden 70mm-Fachleute und viele Fans der Filme von P. T. Anderson in einem gut besuchten Saal dieses spezielle Experiment begutachten. Zuerst fällt auf, dass Anderson am ursprünglich gewollten 'Breitwandformat' festgehalten hat, der 70mm Aspect Ratio von 2,21:1 ist auf 1,85:1 kaschiert. Dann nimmt die Geschichte ihren Lauf. Bald lässt Joaquin Phoenix keinen Zweifel mehr, dass seiner Rolle als Freddie Quell - inzwischen rein instinktgetrieben - die Rückkehr in eine bürgerliche Gesellschaft unmöglich ist. Die Bilder sind klar, mit sehr realistisch wirkenden Farben, keine Tendenz zur Sättigung, einfach nur echt. Dann kommt es zur Begegnung mit Lancaster Dodd, dessen Art und Weise mit Freddie umzugehen diesem wieder etwas Halt im Leben gibt.

Dabei ist es eine Freude Philip Seymour Hoffman agieren zu sehen, der sich hiermit zu Recht und wahrscheinlich als letzter in die Riege großartiger Schauspieler einreiht, die jemals einer laufenden 65mm Kamera gegenüberstanden. Allerdings steuert die Handlung auf keinen Höhepunkt zu, bis zuletzt wartet man darauf, dass der Plot auf einen Punkt kulminiert, was dann doch nicht geschieht. Wir haben einen Ausschnitt aus dem Leben einiger Menschen gesehen, ausgesuchte Zusammentreffen, aber wollte uns Anderson auch etwas mitteilen?
 
 
Wer einen klassischen 70mm Film erwartet hatte, war vielleicht etwas enttäuscht. Aber die nachfolgende Diskussion in wieweit der Film etwas zur Scientology-Bewegung sagen will und ob diese Darstellung solche Macht erheischenden Machenschaften verharmlost oder aber auf diese Weise bewusst macht, wurde kontrovers geführt.
 
 
Wer während des Films aufmerksam hingeschaut hatte, dem konnte auffallen, dass etliche Szenen eine minimierte Schärfentiefe zeigen. Ein einzig scharfes Objekt hebt sich deutlich von seiner unscharf abgebildeten Umgebung ab, es erscheint freigestellt, eine Technik die besonders mit Großformaten gelingt. Anderson selbst hat dazu bemerkt, wie sehr ihn beim 65mm Material diese deutliche Wirkung beeindruckt hat. Er benutzt sie zur Blickführung, der Zuschauer soll auf das freigestellte Gesicht achten, nicht etwa auf den Wutausbruch des Meisters, sondern auf dessen Wirkung bei seinen Anhängern.

In klassischen 65/70 Produktionen wäre minimierte Schärfentiefe ein Sakrileg gewesen. Viel Licht bei großer Blendenzahl war der Schlüssel für hohe Schärfentiefe, so dass möglichst das komplette Bild vor Abbildungsschärfe nur so knackte. Unter diesem Aspekt hat Anderson das Format regelrecht missbraucht, die äußerliche Qualität von maximaler Schärfe gegen eine innere der Blickführung durch Freistellung getauscht. Wenn man eine Botschaft in diesem Film sucht, dann wird man sie am ehesten unter diesem Aspekt finden.
 
 
Paul Thomas Anderson legt bemerkenswert großen Wert darauf, dass dieser Effekt bei möglichst vielen Zuschauern ankommt. Es wurden vorerst immerhin bereits 16 Kopien in 70mm angefertigt und Anderson bevorzugt Kinos die dieses Format noch spielen können. Für die Kopierung kehrte er zum Kameranegativschnitt zurück und ließ die 70mm Kopien im analogen Kontaktkopierverfahren erstellen. Nicht den einfacheren Weg der digitalen Abtastung und Postprocessing mit anschließendem Reprint auf Film oder der Auswertung gleich in 4K Digitalprojektion wie gerade bei "Samsara" beschritten. Denn mit dem digitalen Weg könnte er die Kontrolle verlieren, viel zu leicht wäre eine digitale Nachbesserung unscharfer Bildinhalte zur vermeintlichen Verbesserung des Werks. Durch den altbewährten aber aufwendigeren Analogprozess stellt er sicher, das die 70mm Kopien den unverfälschten Inhalt des Kameranegativs zeigen, mit jeder Botschaft die darin enthalten sein mag. Ein seltener Glücksfall, wenn dies im Filmgeschäft tatsächlich so kompromisslos gelingt.
 
 
  
Go: back - top - back issues - news index
Updated 28-07-24