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…in Sensurround
Weltbewegend - Eine neue Dimension für den Film | Read more at in70mm.com The 70mm Newsletter
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Von: Thomas
Hauerslev. Ins Deutsche übersetzt für das
Schauburg-Cinerama-Kino
von Cordula Lau mit zusätzlicher Hilfe von Gerhard Witte | Date:
25.05.2011 |
Dänische
Zeitungsanzeige von dem ersten Film, der in Sensurround aufgeführt wurde.
Man beachte wie ”Sensurround” hier hervorgehoben wird. ”Sensurround” war
der ”Star” des Films ”Erdbeben”. Aus der Sammlung des Autors
Manchmal sieht man einen Film, der einen Eindruck
hinterlässt, an den man sich viele Jahre lang erinnert,
vielleicht sogar ein Leben lang. Ich habe 1980
„Erdbeben“ (OT: „Earthquake“) in sogenanntem
Sensurround gesehen - ein rätselhafter
Name, der sich aus den beiden Worten „Sense“
(engl. für Sinn, Gefühl) und „Surround“ zusammensetzt
– und das hat den Nagel in der Tat auf den Kopf
getroffen.
Sensurround bestand aus einem Tieffrequenz-Rauschgenerator, durch den der Film mit simuliertem
Gerumpel und simulierten Vibrationen unterlegt
wurde, und zwar so intensiv und laut, dass diese(s)
während der Vorführung nicht nur zu hören, sondern
auch zu fühlen war(en). Es war eine sehr überzeugende
Illusion, wenn alles vibrierte.
SENSURROUND hat bei mir einen nachhaltigen
Eindruck hinterlassen, und wie die Werbung
lautete, war es EIN EREIGNIS, das ich nie vergessen
habe. Mit Ausnahme eines 35mm-Testfilms für „Schlacht um Midway“ (OT:
„Midway“) ist „Erdbeben“ bis heute der einzige Film, den ich
je in SENSURROUND gesehen habe.
Nachfolgend eine Zusammenfassung des Systems,
der Filme, der Technik und als Bonus ein paar lustige
„Horrorgeschichten“ über SENSURROUND.
| More in 70mm reading:
in70mm.com's
SENSURROUND Page - FEEL THE SHAKES
…in Sensurround “Earth-Shattering” - A
new dimension to the motion picture
Internet link:
wikipedia.org
cerwinvega.com
film-tech.com
schauburg.de
American Cinematographer
Additional Source:
Release notes from Universal Pictures |
Was war SENSURROUND?
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Das
originale dramatische Filmplakat von ”Erdbeben”.
SENSURROUND wurde einst entwickelt von Richard J.
Stumpf, Robert J. Leonard und Waldon O. Watson in den Universal Studios
Anfang der 70er Jahre, um
das akustische Filmerlebnis zu verbessern.
Die Idee war sehr einfach: das Publikum von ihren Fernsehern ins Kino zu
holen, indem man ihnen etwas absolut Besonderes und im Kino völlig
Einzigartiges bietet.
Sensurround wurde speziell für den Film
„Erdbeben“ entwickelt, in dem Los Angeles
durch ein großes Erdbeben zerstört wird. Das effektvolle
System hat zahlreiche Debatten ausgelöst,
weil einige Kinos beschädigt wurden und manchen
Zuschauern von den Vibrationen übel wurde.
Nur eine Hand voll Filme wurden je in Sensurround
gezeigt, und obwohl das System 1975 von
der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences mit einem Oskar gewürdigt wurde, hat sich Sensurround
nie richtig in der Branche etabliert,
und nur wenige Jahre nach seiner Premiere endete
es wie CineMiracle, Smell-O-Vision und Fantasound
auf dem Schrottplatz der Filmformate, als ein weiterer
fehlgeschlagener Gimmick, um die Menschen
zurück ins Kino zu holen. Auf seine Art absolut innovativ,
aber zu unpraktisch.
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Filmplakat
zur Verfügung gestellt von Cinema Retro
Sensurround hatte vielleicht keinen Erfolg, aber
doch einen nachhaltigen Einfluss darauf, wie Filme
heute vorgeführt werden - sowohl im Kino als auch im
Heimkino. Das Prinzip des „Subwoofers“ – ein großer
Lautsprecher, der einen tiefen, kräftigen Bass erzeugen
kann - kannte vor Sensurround niemand,
in einer Zeit, in der kein Lautsprechersystem irgendetwas
unter 40Hz erzeugen konnte. Riesige Lautsprecher
mit sehr großen 18 Zoll Treibern und großen
Verstärkern sind seitdem in allen Kinos Standard.
Etwa 1976/77 führte Dolby Laboratories Tieffrequenzkanäle
in Filmsoundtracks ein. Das Publikum
kam in Scharen, um Filme „in 70mm Dolby Stereo“
zu sehen, weil man wusste, dass dies ein herausragendes
Sounderlebnis mit dem „Baby Boom“ Bass-Soundtrack von Dolby war – der im Bassbereich bei
Bedarf einen zusätzlichen „Kick“ lieferte. Und dies
haben wir alles Sensurround zu verdanken!
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Die Hardware
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Sensurround
control box. Bild von Thomas Hauerslev
Der Sensurround-Sound war ein extrem
lautes Rauschen oder Gerumpel, das an spannenden Stellen im Film
eingespielt wurde, um ein Erdbeben realistischer erfahren zu können oder
zum Beispiel Kanonenfeuer aus großen Kanonen. Die rumpelnden Frequenzen
lagen bei 15 Hz und wurden mit einer umwerfenden Lautstärke von 120 dB
eingespielt, was vom menschlichen Ohr nicht mehr wahrgenommen werden
kann, aber laut genug ist, um es zu fühlen.
Wikipedia erklärt es wie folgt (gekürzt): „Bei dem
Original-Sensurround-System, das für „Erdbeben“ verwendet wurde,
wurde ein Rauschgenerator eingesetzt, um das tieffrequente Gerumpel zu
erzeugen, mit der Wellenform, die der des Sylmar-Erdbebens von 1971
entsprach.“
Die Control Box für die Vibrationen wurde durch zwei Steuersignale ein-
und ausgeschaltet - eines von 25 Hz und eines von 35 Hz, die auf der
Spur aufgezeichnet waren. Der Prozess wurde mehr oder weniger von Film
zu Film weiterentwickelt; für „Schlacht um Midway“ wurde das
Gerumpel auf dem Film aufgezeichnet und nicht von der Control Box
erzeugt.
Cerwin Vega lieferte alle 18 Zoll Lautsprecher für das System, die in
sehr große Hörner eingebaut wurden, welche speziell für Sensurround auf
dem Gelände der Universal Studios entwickelt und gebaut wurden. Cerwin
Vega wurde dadurch sehr bekannt und machte sich bei seinem Marketing die
Verbindung zu Sensurround über viele Jahre zu nutze. Das Unternehmen
stellte sogar eine Sensurround- Heimkinoversion her.
Die Lautsprecher wurden unterhalb oder hinter den Leinwänden und an der
Rückwand des Kinos installiert. Ich erinnere mich an zwei gigantische
Lautsprecher, fast so groß wie ein Zug, an der Rückwand des 3 Falke Bio
in Kopenhagen im Jahr 1980. Die vier Frontlautsprecher müssen sich
hinter der Leinwand befunden haben, da ich mich nicht daran erinnern
kann, sie gesehen zu haben.
Als Verstärker wurden BGW750s eingesetzt, die dazu in der Lage waren,
1.600 Watt zu liefern.
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Die Kinos
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Das
deutsche Filmplakat, zur Verfügung gestellt von Cinema Retro.
Vor der Installation von Sensurround mussten
alle Kinos überprüft werden, um sicherzustellen, dass das Gebäude dem
Gerumpel standhalten kann. Universal Studios schickte seine RCA-Außendiensttechniker
mit einer Checkliste in das Kino, die fast jeden Gebäudewinkel beinhaltete,
aber auch sicherstellen sollte, dass die Stromversorgung ausreichend ist.
Bei jeder Installation wurden drei Tage zur Einrichtung der Sensurround-Anlage
benötigt, um sicherzustellen, dass das System funktioniert, aber auch um zu
gewährleisten, dass das Kino tatsächlich den Vibrationen standhalten kann.
In einigen Fällen wie beim Chinese Theatre in Hollywood (in dem die
Weltpremiere des Films am 15. November 1974 stattfand) wurde festgestellt,
dass das Kino durch die Vibrationen leicht beschädigt wurde, und man hängte
ein riesiges „Fischernetz“ auf, um das Publikum während Sensurround-Vorführungen
vor herunterfallenden Trümmern zu schützen. Glücklicherweise wurde von
keinen verletzten Zuschauern berichtet.
Der Vertrieb von Filmen in Sensurround war eine gigantische „Roadshow“,
da die Filmkopien auf ihrem Weg von all den RIESIGEN Lautsprechern begleitet
wurden. Wie ich erfahren habe, standen in Dänemark zwei komplette
Sensurround-Anlagen der Verleihfirma CIC (Cinema International Corporation)
zur Verfügung. Das Ganze war sehr teuer und letzten Endes nur in wenigen
Kinos durchführbar, die groß genug waren, um die Anlage unterzubringen und
genug an der Kinokasse einzunehmen, um Gewinn zu machen. Hinzu kam, dass die
Kinos außerdem eine wöchentliche Gebühr an Universal Studios für die
Installation der Lautsprecher zahlen mussten.
Viele Anlagen wurden anfangs in ältere Kinos mit nur einer Leinwand
installiert. Als dann die Multiplexkinos aufkamen wurde Sensurround vor
zahlreiche Probleme gestellt, weil das Gerumpel die angrenzenden
Kinosäle störte. Darüber beschwerten sich viele Besucher.
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Start
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Das
japanische Filmplakat, zur Verfügung gestellt von Edward David und
Cinema Retro.
In den USA lief „Erdbeben“ in relativ wenig
Kinos in Sensurround an, doch am Ende der
Laufzeit zeigten fast 300 Kinos den Film in Sensurround.
Der darauffolgende Film „Schlacht um
Midway“ hatte in fast 300 Sensurround-Kinos Filmstart [18. Juni
1976].
Als „Achterbahn“ 1977 Premiere hatte, gab
es weltweit 800 Kinos mit Sensurround-Anlagen,
davon 400 in den USA.
Soweit ich weiß zeigten nur zwei Kinos in Kopenhagen
Filme in Sensurround. Ich erinnere mich,
all die 18 Zoll Tieftonlautsprecher 1981 im Lager
aufgestapelt gesehen zu haben. Die Gehäuse waren
zu dem Zeitpunkt längst verschrottet.
In den USA sah es ähnlich aus. Die Lautsprecher und
Verstärker von Universal Studios waren nach Vorführung
des letzten Films im ganzen Land verteilt. Alles
wurde Anfang der 80er Jahre zu Schleuderpreisen
verkauft.
Gelegentlich tauchen Generatoren, Verstärker und
Lautsprecher auf, die von privaten Sammlern verkauft
werden. Kürzlich hat ein europäischer Sammler
einen Satz von 18 Subwoofern und Verstärkern für
einen sehr hohen Preis zum Verkauf angeboten.
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Die Filme
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Sensurround horn
speakers
Lediglich fünf Filme wurden in Sensurround
gezeigt:
• „Erdbeben“ (OT: „Earthquake“) 1974
• „Schlacht um Midway“ (OT: „Midway“) 1976
• „Achterbahn“ (OT: „Rollercoaster“) 1977
• „Kampfstern Galactica“ (OT: „Battlestar Galactica“) 1978
• „Mission Galactica“ 1978
Die beiden Galactica-Abenteuerfilme basierten eigentlich
auf einer TV-Serie, die überarbeitet wurde,
um zwei Kinofilme mit dem zusätzlichen Bonus eines
Sensurround-Soundtracks zu erhalten.
Ein sechster Film,
"Zoot Suit", wurde im Herbst
1981 erstmalig in 70mm „Sensurround Plus“
gezeigt, aber bei dieser Vorführung wurden die Hörner und das Gerumpel
nicht eingesetzt. Stattdessen
wurde lediglich die DBX-Rauschunterdrückung verwendet.
Der Film schlug ein wie eine Bombe und
dies war für viele Jahre das letzte Mal, dass man von
Sensurround gehört hat.
Und noch eine kuriose Anmerkung: Tausende von
Zuschauern, die die Universal Studio Tour vor der
Premiere im Jahr 1974 besucht haben, sahen eine
Demoversion von „Erdbeben“ in Sensurround.
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Gerumpel
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70mm
Film-Transport-Blechbehälter. Sechs davon sind für ”Erdbeben”. Bild von
Herbert Born.
Erdbeben
Ungefähr 17 Minuten Sensurround in 5 Erdbeben-Szenen
Schlacht um Midway
Schüsse und Sensurround waren jedes Mal zu
hören, wenn die Motoren eines Flugzeuges zu sehen
waren
Achterbahn
Sensurround war jedes Mal zu hören, wenn
eine Achterbahn vorbeifuhr, und Sensurround
wurde ebenfalls für Musikstücke verwendet (weshalb
Lalo Schifrin Musik für Sensurround
orchestrieren musste). 6 Rollen mit insgesamt 13
Minuten Sensurround.
Galactica-Filme
Jedes Mal, wenn die Galactica zu sehen war, fing der Subwoofer an zu
rumpeln und machte fürchterlichen Lärm! Sensurround wurde seltsamerweise
immer dann eingesetzt, wenn die Antriebe der Raumschiffe im Weltall zu
hören waren.
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Schlagworte
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70mm
Trailer und Vermarktung von ”Erdbeben”. Bild von Herbert Born.
"Erdbeben":
Ein Ereignis!
"Midway":
Der Anblick, die Geräusche und die Sinneseindrücke einer echten Schlacht.
So wirklichkeitsnah kann man es miterleben
+
im Oscar-prämierten Sensurround
"Achterbahn":
Fahre mit in Sensurround
"Galactica":
Die Superrealität von Sensurround
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Filmformate
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„Erdbeben“ wurde zuerst in 4 Kanal Magnetton
und Standard-Mono Lichtton auf 35mm Film veröffentlicht.
In Europa und Japan erfolgte die Veröffentlichung
sogar in 70mm mit 6 Kanal Magnetton.
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Vermarktung
von Sensurround
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Die Vermarktung von Sensurround war brillant. Es
gab nicht nur einen einleitenden „Warnhinweis“ bei allen
Drucken, um die Spannung zu erhöhen, sondern es
wurden auch sehr clevere Werbeplakate mit Haftungsausschlüssen
hergestellt, wie folgendes Beispiel zeigt:
= = = = =
A C H T U N G!
ERDBEBEN sehen Sie in dem aufsehenerregenden neuen
Multidimensions-Verfahren
S E N S U R R O U N D
Bitte seien Sie sich bewusst, dass Sie die realistischen Wirkungen des
Erdbebens nicht nur hören und sehen, sondern auch empfinden werden. Wir
übernehmen keine Verantwortung für eventuelle physische und emotionale
Reaktionen des einzelnen Besuchers.
= = = = =
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Logo
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Das Sensurround-Logo mit seinen unterbrochenen
Buchstaben war ein Geniestreich. Leicht zu
erkennen bei allen Sensurround-Einsätzen von
„Erdbeben“ und dabei natürlich für alle darauffolgenden
Filme. Das Wort SENSURROUND in
Großbuchstaben, die waagerecht gerissen sind, um
Erdbebenrisse darzustellen.
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Sensurround-Horrorgeschichten
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Japanisches
Filmplakat, zur Verfügung gestellt aus der Sammlung von Edward David und
Cinema Retro.
In Kopenhagen wurde berichtet, dass Liza Minnelli
in einem Konzertsaal nebenan bei ihrer Probe unterbrochen
wurde, weil im Kino „Erdbeben“ gezeigt wurde.
..der Vorführer hat bei dem Job wesentlich mehr
Alkohol getrunken als normalerweise, um seine
Kopfschmerzen durch das ständige Rumpeln und die
Vibrationen in der Kabine zu betäuben!
In Billings, Montana, wurde „Erdbeben“ zum
ersten Mal gezeigt. Ein Nippes- / Chinaladen nutzte
eines der Schaufenster. Natürlich lagen am Morgen
nach der Premiere alle aufgehängten zerbrechlichen
Waren kaputt am Boden. Für den Rest der Laufzeit
musste dieser Laden alle aufgehängten Waren jeden
Abend herunternehmen und am nächsten Tag wieder
aufhängen!
Letzte Nacht erhielt ich eine E-Mail von einem Herren aus England, der
mir berichtete, dass seine Frau beim Betrachten des Films ”Erdbeben” in Sensurround Nasenbluten bekam.
Deckenplatten lösten sich und fielen auf das Publikum, was einen wahren
Erdbeben-Effekt vermittelte. Bei ”Schlacht um Midway” ging ich an
einem der hinteren Lautsprecher vorbei – das war höllisch.
Der Eigentümer eines Kinos in Luxemburg war der
Meinung, dass die von dem Installateur vorgeschlagene
Anzahl von Subwoofern nicht ausreichend sei
und verdoppelte sie. Das Ergebnis war, dass bei der
ersten Vorführung von „Erdbeben“ das Hotel neben dem Kino evakuiert wurde, weil man davon
überzeugt war, dass sich ein echtes Erdbeben ereignen
würde.
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Japanisches
Filmplakat, zur Verfügung gestellt aus der Sammlung von Edward David und
Cinema Retro.
Im Fairlawn-Kino wurde festgestellt, dass sich während der Vorführung
des Films ”Achterbahn” der Lärm von Sensurround auch auf ein zweites
Theater übertrug. Die einzige Möglichkeit, das abzuschwächen war, den
Film in beiden Kinos simultan vorzuführen.
Da gab es natürlich viele Geschichten die mit der Vorführung des Films
"Kampfstern Galactica" verbunden waren – wie z.B. die von einer
älteren Frau, die hinter dem Fairlawn-Kino wohnte und sich bei der
Toronto Transit Commission darüber beklagte dass die U-Bahnen um 20.00
Uhr besonders laut fahren würden.
UA Fox Theatre in Hackensack, New Jersey. Das
Kino war ein altes Gebäude im ägyptischen Art Deco-Stil mit 1.800 Sitzen und einem gewaltigen Balkon.
Die Sensurround-Vorführungen endeten, als
Teile der Gipsdecke während einer Vorführung von
„Achterbahn“ herunterkamen. Es wurde niemand
verletzt, doch die Tatsache, dass 10 Sitze zerdrückt
wurden, flößte der Leitung des Kinos Angst ein.
Durch die Druckwellen bei Vorführungen im Elaine Theater wurden alle
Goldfische in einer Zoohandlung am anderen Ende der Einkaufsgalerie
getötet.
Im Penn Center in St. Catherines (Ontario) war der Effekt so mächtig,
dass sich Bodenplatten von Verkaufsständen aus den Halterungen lösten
und um 5 cm absanken.
Einer der interessantesten
Aspekte war zu beobachten, wie das ”Sensurround- Erlebnis” auf die Leute
wirkte. Ich sah einige, die aus Angst das Theater verließen. Echt! – mit
der Folgerung, dass diese in einen anderen Film in einen Zuschauerraum
eine Tür weiter gingen.
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Epilog - ein
erneutes Interesse
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Total
ausverkaufter Film ”Erdbeben”. 70mm Vorführung in Karlsruhe, Deutschland
2006. Bild von Herbert Born.
Ein erneutes Interesse, Filme in Sensurround
zu zeigen, ging 2003 von England aus, als Darren
Briggs und Bill Thomson von der City Screen in York
Sensurround für fast ein Dutzend Vorführung
von „Erdbeben“ in 70mm in ganz England
wiederbelebt haben. Sie fingen bei Null an, mussten
feststellen, dass keine überlebenden Sätze von
Originalhörnern aufzufinden waren, und sie mussten
sogar einen neuen elektronischen Generator für das
Gerumpel nachbauen. Um die Vorführungen von
„Erdbeben“ zu etwas wirklich Besonderem
zu machen, engagierten sie sogar Schauspieler als
„Überlebende“, die sich vor der Vorführung unter die
Zuschauer mischten und diese warnen sollten, und
sie setzen während der Vorführung Rauch und Lichteffekte
ein. Die Illusion war komplett. Es war eine
großartige Schau und spaßig für die Zuschauer. Die
Menschen kamen von weit her, um den Film zu sehen.
Wie man sagt, sogar einige aus Südafrika. Die
Vorführungen in GB waren ziemlich erfolgreich und
danach folgten Kinos in den USA und in Deutschland,
wo ebenfalls ähnliche ausverkaufte Einzelvorstellungen
stattfanden.
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Das bisher ambitionierteste Sensurround
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Ein
Sensurround-Revival fand am ersten Wochenende im Juni 2010 im Schauburg
Cinerama-Kino in Karlsruhe, Deutschland, statt. Herbert Born und seine
Mitarbeiter(innen) hatten fast 3 Jahre mit der Planung und dem
Zusammentragen von Filmen, Lautsprechern und Technik verbracht, um eine
komplette Reihe aller 5 Filme in Sensurround zeigen zu können. Es war
ein Wochenende, an das man sich gerne
erinnert.
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Heimkino
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Ein
echtes 70mm Einzelbild von ”Erdbeben”.
Die Filme sind einschließlich der
Sensurround-Spuren für das Betrachten zu Hause verfügbar. So,
theoretisch, mit der entsprechenden technischen Ausrüstung, sollte eine
Sensurround-Erfahrung auch hier möglich sein.
Auf der Filmmusik-Schallplatte,
Seite 2 letzter Track, von ”Erdbeben” ist ein 2 minütiges
Sensurround-Rumpeln hörbar.
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28-07-24 | |
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