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Todd-AO, ein neues Filmverfahren
Photokina in Köln 29.09.1956 -
07.10.1956, Todd-AO zum ersten Mal in Europa | Read more at in70mm.com The 70mm Newsletter
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Von: Philips
Presseinformation vom 28. September 1956.
Freundlicherweise vom Hamburger Film- und
Fernsehmuseum zur Verfügung gestellt. | Date:
15.06.2013 |
Photokina
1960. "The
March of Todd-AO" projected on curved screen by a
DP70. Image from Philips
Den Besuchern der Photokina Köln 1956 wird zum ersten Mal auf
europäischen Boden ein neues, sehr eindrucksvolles
Filmverfahren vorgeführt, bei dem die Zuschauer nicht mehr
passive Betrachter bleiben, sondern gewissermaßen in das
Spiel auf der Leinwand einbezogen werden.
Das nach einer Idee von Michael Todd von der American
Optical Company (AO) entwickelte Verfahren soll zu Beginn
des kommenden Jahres in mehreren westdeutschen
Lichtspieltheatern Eingang finden. Diese wohl
eindrucksvollste aller Kino-Projektionen wird sicher nicht
die bisherigen Filmverfahren verdrängen, sonders stets nur
einigen wenigen Theatern in größeren Städten vorbehalten
bleiben.
Der große szenische Effekt des Todd-AO Verfahrens wird durch
eine stark gekrümmte und sehr breite und hohe Leinwand
erreicht. Die Abmessungen der Leinwand in dem Philips
Lichtspiel-Theater auf der Photokina sind durch räumliche
Verhältnisse begrenzt und betragen 16 Meter in der Breite
und 7,20 Meter in der Höhe. Der durch sechs Kanäle
gesteuerte Ton verstärkt eindrucksvoll die Illusion der
unmittelbaren Beteiligung. So hebt das Todd-AO Verfahren
weitgehend die bisher gezogene Grenze zwischen Bühne und
Betrachter auf.
Beim
Todd-AO Verfahren wird der Film mit einem Weitwinkel von 128
Grad auf einem Breitfilm aufgenommen. Mit den sechs
Magnettonspuren misst der Film 70mm. Das einzelne Filmbild
ist etwa 3 ¼-mal so groß wie das eines Normalfilms. Der von
Philips für die Wiedergabe entwickelte Universalprojektor
eignet sich aber nicht allein für das Todd-AO Verfahren,
sondern auch für die Vorführung von Filmen aller
Zwischendimensionen bis zum 35mm Film mit Magnetton oder
Lichttonspur. Bei der Wiedergabe von Filmen nach dem Todd-AO
Verfahren vollzieht sich der Bildwechsel gegenüber dem
Normalfilm von 24 Bildern je Sekunde nunmehr mit 30 Bildern,
wodurch eine wesentlich erhöhte Leuchtdichte erreicht und
jedes Bildflimmern vermieden wird.
Auf der Photokina zeigt Philips einen instruktiven Kurzfilm
"Das Wunder von Todd-AO" und Ausschnitte aus
"Oklahoma!". Es ist der erste abendfüllende Todd-AO
Film, der zur Zeit in etwa 30 amerikanischen
Uraufführungstheatern läuft. Ein zweiter Todd-AO Film läuft
noch im Oktober dieses Jahres im New Yorker Rivoli Theater
an. Michael Todd selbst schrieb das Drehbuch hierzu nach
Jules Vernes auch in Deutschland vielgelesenem Zukunftsroman
"Rund um die Welt in achtzig Tagen". Die Arbeiten an
einem dritten Film mit dem Titel "Süd Pazifik" haben
begonnen.
Bis heute wurden mit Theatern in Hamburg und München
Verträge für eine Todd-AO Einrichtung abgeschlossen. Mit
weiteren Theatern anderer westdeutscher Großstädte laufen
zur Zeit Verhandlungen.
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Internet link:
Film- und
Ferhnsemuseum Hamburg
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